Zerstörerische Lehren
(Judas 1,3-16)
1
Es traten aber auch falsche Propheten unter dem Volke auf, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche Sonderrichtungen des Verderbens einführen werden, indem sie den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen, so schnelles Verderben über sich selbst herbeiführend.
2
Und viele werden ihren Ausschweifungen folgen, und der Weg der Wahrheit wird durch sie gelästert werden;
3
und sie werden in Habsucht mit erdichteten Worten von euch Gewinn zu ziehen suchen, aber längst schon säumt ihr Gericht nicht, und ihr Verderben schlummert nicht.
Das Verhängnis der Irrlehrer
4
Hat doch Gott die Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschont, sondern mit Ketten der Hölle gefesselt, und sie in den Abgrund zur Peinigung verstoßen, damit sie zum Gerichte aufbewahrt werden,
5
und der alten Welt nicht geschont, sondern nur Noe, den Prediger der Gerechtigkeit, als den achten geschützt, als er die Sündflut über die Welt der Gottlosen kommen ließ;
6
auch die Städte Sodoma und Gomorrha in Asche verwandelt und mit Zerstörung bestraft, und sie als Vorbild für die, welche gottlos handeln werden, aufgestellt,
7
während er den gerechten Lot errettete, der unter der Gewalttätigkeit der Frevler und ihrem ausschweifenden Wandel schwer litt;
8
denn bei allem, was er sah und hörte, blieb er gerecht, obwohl er inmitten derer wohnte, welche von Tag zu Tag seine gerechte Seele durch böse Werke peinigten.
9
Es weiß der Herr die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber auf den Tag des Gerichtes zur Peinigung aufzubewahren,
10
vorzüglich aber diejenigen, welche in unreiner Lust dem Fleische nachwandeln, die Herrschaft verachten, vermessen und selbstgefällig sich nicht scheuen, Trennungen einzuführen und zu lästern;
11
während doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, kein Fluchurteil wider einander fällen.
Verderbtheit von Irrlehrern
12
Diese aber werden, wie unvernünftige Tiere, welche von Natur bestimmt sind gefangen und getötet zu werden, da sie über das lästern, was sie nicht verstehen, in ihrer Verdorbenheit zu Grunde gehen,
13
und so den Lohn ihrer Ungerechtigkeit empfangen, sie, die für Lust die Schwelgerei erachten, wie der Tag sie ihnen darbietet, die als Schmutz- und Schandflecken in Üppigkeit schwelgen, bei ihren Gastmählern unter euch prassend,
14
die Augen voller Ehebruch und unaufhörlicher Sünde. Sie verlocken die schwankenden Seelen, ihr Herz ist erfüllt von Künsten der Habsucht, sie sind Kinder des Fluches.
15
Sie haben den geraden Weg verlassen und sind abgeirrt, indem sie dem Wege Balaams, des Sohnes Bosors, folgten, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte,
16
aber auch die Zurechtweisung für seine Torheit empfing; ein sprachloses Lasttier redete mit Menschenstimme, und wehrte der Torheit des Propheten.
17
Diese sind wasserlose Quellen, Nebelwolken, von Sturmwinden gejagt; ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbehalten.
Die Täuschungen der Irrlehrer
18
Denn indem sie hochfahrende Reden voll Nichtigkeit führen, verlocken sie durch fleischliche Gelüste und Ausschweifungen die, welche kaum denen entrinnen, welche im Irrtume wandeln,
19
indem sie ihnen Freiheit verheißen, sie, die selber Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand überwältigt wird, dessen Sklave ist er auch.
20
Denn wenn die, welche durch die Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesus Christus den Befleckungen der Welt entronnen sind, sich von denselben doch wieder verstricken und überwinden lassen, so ist bei ihnen das Letzte ärger geworden als das erste.
21
Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht kennengelernt zu haben, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt, sich wieder abwenden von dem heiligen Gebote, das ihnen überliefert ist.
22
Es ist ihnen widerfahren, was das wahre Sprichwort sagt: “Der Hund wendet sich zurück zu dem, was er gespieen;“ und: „Das Schwein wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kote.“