Gruß an die Zwölf Stämme
(Judas 1,1-2)
1
Jakobus, Diener Gottes und unsers Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, Gruß.
Von Prüfungen profitieren
(Philipper 1,12-20)
2
Achtet es für lauter Freude, meine Brüder! wenn ihr mannigfachen Anfechtungen anheimfallet,
3
da ihr wisset, dass die Prüfung eures Glaubens Geduld wirkt.
4
Die Geduld aber hat ein vollkommenes Werk inne, damit ihr vollkommen und vollendet seiet, in keiner Sache etwas fehlen lassend.
5
Wenn es aber einem von euch an Weisheit gebricht, so bitte er Gott, welcher allen reichlich gibt, und es nicht vorrückt; und sie wird ihm gegeben werden.
6
Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln; denn wer zweifelt, ist einer Meereswoge ähnlich, die vom Winde bewegt und hin und hergetrieben wird.
7
Es wähne also ein solcher Mensch ja nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.
8
Ein im Herzen geteilter Mann ist unbeständig auf allen seinen Wegen.
Die Perspektive von Reich und Arm
9
Es rühme sich aber der niedrige Bruder seiner Höhe,
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der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn wie eine Grasesblume wird er vergehen.
11
Denn die Sonne ging auf mit ihrer Glut und dörrte das Gras aus, seine Blume fiel ab, und die Schönheit ihres Ansehens verging; so wird auch der Reiche auf seinen Wegen dahinsiechen.
Gott lieben unter Prüfungen
12
Selig der Mann, welcher die Anfechtung besteht! Denn wenn er bewährt erfunden ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott denen verheißen hat, die ihn lieben.
13
Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde; denn Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, er versucht aber auch niemanden.
14
Ein jeder wird vielmehr versucht, indem er von seiner eigenen Begierlichkeit hingezogen und gelockt wird.
15
Wenn alsdann die Begierlichkeit empfangen hat, gebiert er die Sünde; die Sünde aber gebiert, wenn sie vollendet ist, den Tod.
16
Irret also nicht, meine geliebten Brüder!
17
Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben, herabsteigend vom Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung statthat, noch ein Schatten von Wandel ist.
18
Denn aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, damit wir gleichsam die Erstlinge seiner Geschöpfe seien.
Qualitäten, die in Prüfungen benötigt werden
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Ihr wisset es, meine geliebten Brüder! Es sei aber jeder Mensch schnell zum Hören, langsam aber zum Reden, und langsam zum Zürnen.
20
Denn der Zorn des Menschen tut nicht, was vor Gott gerecht ist.
Handelnde - nicht nur Hörende
21
Darum nehmet als solche, die alle Unreinigkeit und alle Überwucherung der Bosheit abgelegt haben, in Sanftmut das eingepflanzte Wort an, das eure Seelen retten kann.
22
Seid aber Vollbringer des Wortes, und nicht allein Hörer, indem ihr euch selbst betrügt.
23
Denn wenn jemand ein Hörer des Ortes ist und nicht Vollbringer, ein solcher gleicht einem Manne, welcher sein natürliches Antlitz im Spiegel beschaut.
24
Denn hat er sich beschaut und ist hinweggegangen, so hat er sogleich vergessen, wie er aussah.
25
Wer aber das vollkommene Gesetz der Freiheit aufmerksam betrachtet hat und dabei beharrt, wer nicht ein vergesslicher Hörer geworden ist, sondern ein Vollbringer der Werke, der wird selig sein durch sein Tun.
26
Wenn aber jemand vermeint wahrhaft fromm zu sein und hält seine Zunge nicht im Zaume, sondern täuscht sein Herz, dessen Gottesdienst eitel ist.
27
Ein Gottesdienst rein und makellos vor Gott und dem Vater ist dies: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen, und sich unbefleckt bewahren durch Abwendung von dieser Welt.