Tobias, der glaubt, dass er sterben wird, ermahnt seinen Sohn und erzählt ihm von dem Geld, das er einem Freund geliehen hat
1
Da nun Tobias glaubte, sein Gebet, sterben zu können, werde erhört, rief er seinen Sohn Tobias zu sich
2
und sprach zu ihm: Höre, mein Sohn! die Worte meines Mundes und lege sie als Grundfeste in dein Herz.
3
Wenn Gott meine Seele zu sich genommen hat, so begrabe meinen Leib und halte deine Mutter alle Tage ihres Lebens in Ehren;
4
denn du musst eingedenk sein, welche und wie große Gefahren sie um deinetwillen in ihrem Mutterleibe erduldet hat.
5
Wenn aber auch sie die Zeit ihres Lebens vollendet hat, so begrabe sie neben mir.
6
Alle Tage deines Lebens habe Gott im Herzen und hüte dich, jemals in eine Sünde einzuwilligen und die Gebote des Herrn, unseres Gottes, außer acht zu lassen.
7
Gib von deinem Vermögen Almosen und wende dein Auge von keinem Armen ab, denn so wird es geschehen, dass sich auch von dir des Herrn Angesicht nicht abwendet.
8
Soweit du nur vermagst, sei barmherzig.
9
Wenn du viel hast, so gib reichlich; wenn du wenig hast, so suche auch das wenige gerne mitzuteilen.
10
Denn du sammelst dir einen guten Lohn für den Tag der Not.
11
Das Almosen befreit ja von aller Sünde und vom Tode und lässt nicht zu, dass die Seele in die Finsternis komme.
12
Eine große Zuversicht gibt das Almosen vor Gott dem Höchsten allen, die es geben.
13
Hüte dich, mein Sohn! vor aller Unzucht, begnüge dich mit deinem Weibe und gestatte dir nie etwas Lasterhaftes.
14
Lass den Stolz niemals in deinem Sinne oder in deinem Worte herrschen, denn von ihm hat alles Verderben seinen Anfang genommen.
15
Wer für dich etwas arbeitet, dem gib alsbald seinen Lohn, und der Lohn deines Arbeiters bleibe ja nicht bei dir.
16
Siehe zu, dass du niemals das, was du nicht willst, dass dir von einem andern widerfahre, einem andern tuest.
17
Iss dein Brot mit den Hungernden und Dürstigen und mit deinen Kleidern bedecke die Nackten.
18
Dein Brot und deinen Wein verwende auf das Begräbnis des Gerechten und iss und trink davon nicht mit den Sündern.
19
Suche allezeit bei einem Weisen Rat.
20
Preise Gott zu aller Zeit und bitte ihn, dass er deine Wege lenke und dass alle deine Pläne in ihm verbleiben.
21
Auch teile ich dir mit, mein Sohn, dass ich, als du noch ein kleines Kind warst, dem Gabel in Rages, der Stadt der Meder, zehn Talente Silber gegeben und eine Verschreibung von ihm bei mir habe.
22
Deswegen trachte darnach, zu ihm zu gelangen und das oben erwähnte Gewicht Silber wieder von ihm zu erlangen und ihm seine Verschreibung zurückzustellen.
23
Fürchte dich nicht, mein Sohn! Wir führen zwar ein armes Leben, aber wir werden viel Gutes erhalten, wenn wir Gott fürchten und alle Sünden meiden und Gutes tun.